Der im Norden des Bezirks Neukölln gelegene Schillerkiez gilt als Problemquartier. Die Erwerbslosigkeit ist hoch, der Ausländeranteil ebenso. Hier entstand vor zwei Jahren die »Task Force Okerstraße« (TFO), gemeint war eine behördenübergreifende Zusammenarbeit von Polizei, Jobcenter, Jugendbehörden, Sozialarbeitern und des Quartiersmanagements (QM). Die Leitung übernahm Arnold Mengelkoch, Migrationsbeauftrager im Bezirk, Kerstin Schmiedeknecht als QM-Chefin wurde Stellvertreterin […] Die Provinzposse hat inzwischen das Potenzial eines Skandals, letztlich mit Heinz Buschkowsky (SPD), dem Bezirksbürgermeister, als Hauptdarsteller. Denn das Bezirksamt unter seiner Leitung windet sich in widersprüchlichen Aussagen und würde sich wohl gern parlamentarischer Kontrolle entziehen. Das Verhältnis von Quartiersmanagement und Quartiersrat ist nachhaltig erschüttert. Das Vertrauen zu den Jugendlichen ist zerstört. Und das alles in einem spannungsgeladenen Quartier.
Den gesamten Text zur Chronologie des Versagens von Buschkowskys Bezirksamt, Mengelkochs Überwachungsnetzwerk, Schmiedeknechts Sanierungs- und Verdrängungsinteressen bezüglich der Task Force Okerstraße (TFO) gibt es im Neuen Deutschland. Interessant ist außerdem, daß der Migrationsbeauftragte Mengelkoch mit Heisig befreundet war. Von ihr scheint er die Defizitperspektive in Bezug auf Migrant_innen übernommen zu haben.

BoBos suchen neuerdings mit Zettel und Belohnungen Wohnungen in Nordneukölln. More…

Im Frühjahr 2009 veränderte sich der Iran. Menschen engagierten sich. Sie machten den Mund auf und schwiegen nicht mehr. Ein Sturm der Freiheit begann, der die Angst für ein paar Wochen hinweg fegte. More…
Heute startet in der Lunte eine Filmreihe zur Stadtentwicklung, kritische Interventionen und Alternativen. Die Reihe lohnt sich. Die Filme beginnen jeweils Dienstags circa 21 Uhr. Also, hingehen, kucken, sich informieren und engagieren! Hier die Ankündigung der Stadtteilinitiative zur Filmreihe. More…
Schießen ist weltweit wieder mächtig in Mode gekommen. In den Vereinigten Stadten werden bevorzugt Abgeordnete abgeknallt. In Ägypten sind es junge Menschen, Frauen, Kopt_innen, Ultras usw. Der sogenannte demokratische Protest eben. Und er geht übrigens weiter. In Libyen siehts anders aus. Da ballern wild gewordene al-Gaddafi Gläubige durch die Gegend, bombardieren die so euphorische Bevölkerung und glauben doch ernsthaft die beschossenen Libyer_innen wären al Kaida Terrorist_innen. Warum ist für den gelifteten Wahnsinnigen eigentlich keine Kugel übrig, fragt sich zurecht milka. Ich hätt‘ auch nix gegen ’ne kleine Rakete, Bombe oder ein Messerchen für den „Zombie“… Also, schießen ist in. Und zwar auch in der Kunst, wie Andreas Hartmann in der aktuellen Jungle World schreibt. More…
In Südtirol ist alles etwas anders. Deutsche sind dort sämtlichst Antifaschist_innen und kämpfen ganz nationalistisch für das Ende der „faschistischen Belagerung“ und die Befreiung von der italienischen Fremdherrschaft. Wie schon mal beschrieben geht es den deutschen Südtiroler_innen dabei weniger um einen Anschluß an Österreich, sondern die nationalistischen Antifaschist_innen sehen sich selbst als deutsche Exklave mit Jahrhunderte alter Kultur. Die Avandgarde der antifaschistischen Südtiroler_innen sind die Schützen, auch liebevoll Schuzzen genannt. Es gibt aber auch echte Antifaschist_innen in Südtirol. Und die scheren sich einen Dreck um vermeintliche ethnische und sprachliche Zugehörigkeiten. Sie demonstrierten gemeinsam mit der italienischen Veteranenorganisation der (ehemaligen) Partisan_innen A.N.P.I. und engagierten Student_innen gegen die freien Nazis. More…
Am Mittwoch findet, wie die Nachrichten aus Neukölln annoncieren, in der Evangelischen Schule auf der Schillerpromenade eine Offene Mieterversammlung zum Thema steigende Mieten im Kiez. Das dies in ganz Nordneukölln ein Problem ist, beweisen erste Neuvermietungsquadratmeterpreise zwischen 11-15 Euro in der Werbellinstr. 71. Die Brandenburgische Stadterneurungsgesellschaft mbH (BSG), die installierten Quartiersmanagmenter im Kiez (auch hier ist Schmiedeknecht federführend), das Bezirksamt, Tarsap und Co. wird’s freuen. Veranstaltet wird die Veranstaltung vom Mieterecho der Berliner Mietergemeinschaft und der Stadtteilinitiative Schillerkiez. Es werden Vertreter_innen der Initiative da sein. Autor_innen des Mieterechos berichten über die Situation in Berlin und ein_e Anwält_in wird für Fragen bereit stehen. Hier die Ankündigung. More…
Am 5. März starb die Menschenrechtlerin und antifaschistische Analytikerin Galina Kozhevnikova. Sie arbeitete für das Informations- und Analysezentrum „Sova“ als Stellvertreterin und Partnerin des Direktors Alexandr Verkhovski. Sie starb nach Jahren schwerer Krankheit. Bis zuletzt arbeitete sie zuverlässig und beharrlich. Ihre Analyse im Zusammenhang mit den Pogromen in russischen Städten im Dezember letzten Jahres wurden auch international beachtet und lieferte den erschreckenden Hintergrund zur xenophoben und nationalistischen Hegemonie in der derzeitigen russischen Gesellschaft. Wir werden dich nicht vergessen! Mehr bei indymedia linksunten
Der soziale Aufwertungs- und Verdrängungdruck in (Nord-) Neukölln steigt enorm. Der Quadratmeterpreis in den Quartieren zwischen Kottbusser Damm und dem S-Bahn-Ring haben bei Neuvermietungen mächtig zugelegt. Der Schillerkiez wird zum neuen In-Bezirk. Pilgerte vor einiger Zeit das bürgerliche Bionade-Bürgertum noch in die Weserstraße, um sich morbide abenteuerlustig zu amüsieren, zieht es Student_innen, Tourist_innen und die bürgerliche Bohème nun in den Kiez am Tempelhofer Feld. Die Gentrifizierungsorganisator_innen im Bezirksamt, den Quartiersmanagment-Büros der Brandenburgischen Stadterneuerungsgesellschaft mbH (BSG) und die Immobilienbranche freut es. Die Bewohner_innen werden in dieser Entwicklung bewußt übergangen, lediglich als Manövriermasse behandelt, ausspioniert und kriminalisiert. Der letzte Höhepunkt in der ist die Repression und Kriminalisierung des Vereins Integra e.V., der im Rahmen des Projekts „Task Force Okerstraße“ die Vertreibung marginalisierter Menschen begleiten sollte. Wir erklären uns mit den Mitarbeiter_innen von Integra solidarisch und veröffentlichen hiermit diesen Offenen Brief. Wir hoffen damit die längst stattfindende Diskussion öffentlich zu machen und die nicht haltbaren Zustände im Umgang mit den Bewohner_innen zu thematisieren. More…