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„… also muß man mit ihm sprechen“

Heinz Buschkowsky befindet sich mitten im Wahlkampf und will sich offenbar in der (bildungs-) bürgerlichen Mittelschicht wieder ins Gespräch bringen. Schließlich gehen, so sagte er in der 3sat Sendung „Peter Voß fragt…“ am vergangenen Montag, vor allem die Bürger_innen aus Süd-Neukölln wählen.

Migrant_innen dürfen nicht, oder wählen nicht. Wie Buschkowsky beschreibt, liegt das (auch) an der Bildungsferne der migrantischen Schichten in Nord-Neukölln. Deswegen sprang er von einigen Tagen erst in der Bild und heute nun im Tagesspiegel dem Rassisten und Sozialchauvinisten Thilo Sarrazin bei.

Wie schon in seinem eigenen Beitrag in der Bild so überhöht sich Buschkowsky auch im Tagesspiegel als derjenige, der entscheidet, wer wann welches Restaurant betreten darf und wer mit wem wann zu sprechen hat und überhaupt.

Warum sollte dieser Mann Kreuzberg nicht betreten dürfen? Mitbürgern Zutritt und Gespräch zu verweigern, das sind Wesenmerkmale einer Diktatur.

Wie Sarrazin daran gehindert wurde Kreuzberg zu betreten, ist aber völlig unklar. Schließlich war er mehrere Stunden in Neukölln und dem angrenzenden Stadtbezirk unterwegs. Nur das er eben überall auf Protest stieß, der nie militant wurde. Viel mehr haben die Menschen die Möglichkeit genutzt ihm die Meinung zu sagen. Übrigens ist die Freiheit laut Grundgesetz geschütz.

Genauso wenig gibt es einen Zwang bestimmte Menschen zu bedienen oder erst mit ihnen zu sprechen. Das darf jede_r noch für sich entscheiden.Buschkowsky sieht das selbstverständlich ganz anders. Der Neuköllner Kleinfürst befiehlt, daß „man“ mit ihm sprechen „muß“ (!) – alles andere ist Diktatur. Mit Sprechbefehlen also gegen die Diktatur.

Nur warum dürfen vom Bezirksamt Neukölln bezahlte Institutionen, wie das Quartiersmanagment Schillerpromenade, die Lobbyist_innen der Aktion Karl Marx Straße und andere engagierte Sozialarbeiter_innen nicht öffentlich sprechen. Buschkowsky ließ zum Teil persönlich zum Teil anwaltlich Trägern und Vereinen das Sprechen verbieten. Selbstverständlich immer mit dem Hinweis auf den Verlust von Unterstützungszahlungen und mit der Küdnigungsdrohung. Ist das keine Diktatur? Nein! Schließlich darf nur sprechen, wem der Kleinfürst Buschkowsky es befiehlt!