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Rotterdam in Neukölln?!

Wenn Buschkowsky, Mengelkoch und Heisig nach Rotterdam fahren, kommt ganz viel Repression, Kriminalisierung, Intransparenz und informeller Filz raus. Betroffen sind in jedem Fall Migrant_innen im Neuköllner Bezirk. Buschkowsky will die „soziale Durchmischung“ gewährleisten und so den Strukturwandel, sprich die Verdrängung migrantischer Bewohner_innen und Ersetzung diese durch (deutsche) Bürger_innen, ermöglichen. Mensch würde dies Gentrifizierung nennen. Hierfür hat er seine Lieblingssanierungs-, Bau- und Verdrängungsorganisator_innen von der Brandenburgischen Stadterneurungsgesellschaft mbH (BSG) ins Boot geholt. Mengelkoch hat es auf die Rroma aus Bulgarien und Rumänien sowie andere marginalisierte Menschen abgesehen, die er am liebsten vertreiben möchte. In Rotterdam wird beides übrigens durch „Umsiedlung“ geregelt. Razzien sind dabei üblich. Mengelkoch hat sich dafür eine Einsatzgruppe zusammengebaut. Er nennt sie liebevoll Task Force Okerstraße. Kirsten Heisig dagegen hatte die Aufgabe sich mit den jugendlichen Migrant_innen zu beschäftigen. Ihr „Neuköllner Modell“ sollte die Krawallbrüder und -mädels ordentlich konditionieren. Und wer nicht spurt(e), wird einfach weggeschlossen! Also, gleich von drei Seiten gegen die Nord-Neuköllner_innen! Aber so leicht geht’s nicht.

Die quasimilitärische Eingreiftruppe Task Force Okerstraße konnte zwar noch einfach und nahezu inoffiziell gegründet werden, aber die Sozialarbeiter_innen, welche die Daten zur Vertreibung der Bewohner_innen liefern und die Repression in Gang setzen sollten, verweigerten sich. Sie machten konsequent Sozialarbeit und nicht Vertreibungswaltung.

Im Blog Das Gemeinen Wesen erschien am 22. März ein interessanter Artikel zur Geschichte der Task Force Okerstraße. Am 1. April gab’s einen Nachschlag. In einem Interview erläutert Kazim Yildirim, Chef von Integra, seine Sicht auf die Kündigung, über die Versuche hochsensible Daten der Jugendlichen zu erpressen und die Vorwürfe gegen den Verein und ihn persönlich, die Arnold Mengelkoch – der xenophobe Migrationsbeauftragte von Neukölln – selbst im Neuen Deutschland ausposaunen durfte. Aber auch Buschkowsky lügt fröhlich rum. Selbst in der BVV behauptet er wider besseren Wissens, scheinbar als performativen Trick zur Dramatisierung der Kündigung, Unwahrheiten über vermeintliche Strafermittlungen gegen Integra und Yildirim.

Beide Artikel sind sehr zu empfehlen! Das Interview ist sehr genau. Eine Details sind interessant. Der Eindruck von skurpellosen „Dieben“ Öffentlicher Gelder, wie Mengelkoch beschreibt, lassen sich nicht finden. Vielmehr zeigt sich, daß die engagierten Sozialarbeiter_innen selbst ehrenamtlich weiter machen und durch das Bezirksamt nicht nur fallengelassen, sondern kriminalisiert, verleumndet und auf Miete und Zusagen sitzen gelassen wurden. Ein nettes Gebräu sitzt da im Neuköllner Rathaus… Zum kotzen!