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Der Mob von 1991 ist noch da! Nix Neues in Hoyerswerda!

Am 17. September zog eine antifaschitische Demonstration des Bündnisses Pogrom ’91 durch Hoyerswerda mitten ins Herz des rassistischen Pöbels, wo vor zwanzig Jahren Nazis ihrem Haß freien Lauf ließen und die Hoyerwerda Bürger_innen applaudierten. Ein Denkmal sollte eingeweiht werden. Wenige Tage zuvor kam Manuel Nhacuton zurück in den Ort, aus dem er vor 20 Jahren „evakuiert“ wurde. Er wurde mit vielen anderen Vertragsarbeiter_innen aus Afrika und Asien von einem rassistischen Mob und dem Desinteresse der regionalen Politik vertrieben. Zwanzig Jahre später hat sich in Hoyerswerda nix geändert!

Das Pogrom vom 17. bis 23. September 1991 wird üblicherweise als rassistische Ausschreitungen bis heute verharmlost. Nicht selten wird behauptet, das 1991 in Hoyerswerda Auseinandersetzungen mit Migrant_innen stattgefunden hätten. Die Verdrängung und die regressive Verdrängung der eigenen Verantwortung  funktioniert bis heute. In einem Interview mit dem Deutschlandradio behauptet der christdemokratische Bürgermeister Stefan Skora, daß an rassistischen Beleidigungen und Nazi-Parolen wahlweise der vor zwanzig Jahren Vertriebene und die Erinnernden selbst Schuld sind.

Die Provokation, so Skora, ging von den Auswärtigen aus. Die Hoyerswerdaraner_innen sind weder außergewöhnlich rassistisch, noch besonders antifaschistisch. Die Provokation, die zu üblen rassistischen Beleidigungen, Nazi-Parolen und dem Zeigen von Nazi-Symbolen führte, war zum einen eine Spaziergang des damaligen Opfers Nhacuton durch den Stadtbezirk, aus dem er vertrieben wurde, sowie die offenbar unangenehme Erinnerung an das Pogrom 1991 durch Antifaschist_innen. Die Provokation bestand einzig allein darin, daß sich ein „Schwarzer“ in eine „national-befreite Zone“ traute. Die Bürger_innen von Hoyerwerda mochten diese Menschen vor 20 Jahren nicht und wollen sich immer noch nicht mit ihnen auseinandersetzen. Und, so scheint Skora zu meinen, muß einen antifaschistische Erinnerung offenbar von Außen kommen.

Die Verharmlosung des damaligen Pogrom setzt sich also auch in der Bewertung des offenen Rassismus eines großen Teils der Bürger_innen von Hoyerswerda und der Nazi-Störungen fort. Schuld sollen erneut die „Fremden“ sein. Das „Andere“ und jede Auseinandersetzung wird in der Stadt nicht geduldet. Skora stottert sich von einer Verharmlosung zur anderen nur weil er sich auf die Zunge beißen muß, damit nicht derselbe Nazi-Scheiß aus seiner Fresse kommt…

Ekelhaft, diese scheiß deutsche Opferregression! Die Nazis pöbeln und die staatliche Repression und Verleumndung bekommen die Antifaschist_innen zu spüren! Diese Scheiß Stadt Hoyerswerda!