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In memoria per i morti del 7 luglio 1960

Am 7. Juli 1960 wurden die Kommunist_innen Ovidio Franchi, Lauro Farioli, Emilio Reverberi, Marino Serri und Afro Tondelli aus Reggio Emilia bei einer antifaschistischen Demonstration in Rom von der italienischen Polizei erschossen. Wir erinnern hiermit an die fünf getöteten Antifaschist_innen sowie die zahlreichen anderen Opfer faschistischer und nationalsozialistischer Gewalt!

Hintergrund der antifaschistischen Demonstration am 7. Juli war die Beteilung der faschistischen Partei Movimento Sociale Italiano (MSI) an der Regierung des Christdemokraten Fernando Tambroni. Erstmals seit der Befreiung Italiens vom Faschismus am 25. April 1945 und dem Ende der Resistenza sorgte die Partei Democrazia Cristiana (DC) dafür, daß Faschist_innen an der Regierung beteiligt wurden.

Im Juni 1960 bildete Tambroni die Regierung mit der MSI, die als antidemokratische und anti-parlamentarische „anti-camera“ in die Geschichte eingehen wird. Unmittelbar nach der Regierungsbildung kam es zu zahlreichen antifaschistischen Demonstrationen, Kundgebungen und spontanen Arbeitsniederlegungen. Die Generation der Partisan_innen, die noch gegen die Nazis und Faschist_innen gekämpft hatten, waren genauso dabei, wie die sich neuentwickelnde außerparlamentarisch Linke und junge Kommunist_innen.

Nach der Ermordung der fünf Kommunist_innen kam es, wie schon während der Resistenza und der Zeit der faschistischen sogenannten „Republik von Salò“ zu einem Generalstreik, zu dem die größte italienische Gewerkschaft CGIL aufgerufen hatte. Aufgrund der massiven Proteste, der parlamentarischen Kritik und der toten Antifaschisten Ovidio Franchi, Lauro Farioli, Emilio Reverberi, Marino Serri und Afro Tondelli  trat die Regierung Tambroni am 19. Juli 1960 zurück.

Im selben Jahr sorgte übrigens der damalige italienische Innenminister Paolo Emilio Taviani (DC), der auch zu Beginn der turbulenten 70iger Jahren das Innenministerium leiten sollte, und der Außenminister Gaetano Martino für die „provisorische Archivierung“ der Akten zu deutschen Kriegsverbrechen in Italein. Der Allgemeine Militärstaatsanwaltschaft schloß die Akten. Im sogenannten „Armadio della Vergogna“ (Schrank der Schande) wurden die Dokumente der italienischen und alliierten Ermittlungsbehörden in einer „provisorischen Archivierung“ bis 1994 verschlossen.

Das Lied „Per i morti di Reggio Emilia“ von Stormy Six ist den erschossenen Antifaschist_innen gewidmet. Es ist auf dem Sampler „Non dimenticare – Soundtrack gegen das Vergessen“ enthalten zu dem es hier mehr Informationen gibt.

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