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17. September 1991 – Hoyerswerda

Heute vor 20 Jahren begann der großdeutsche Mob unter Beifall der vermeintlich antifaschistisch realsozialistisch sozialisierten Bürger_innen von Hoyerswerda Migrant_innen zu jagen, sie zu verprügeln und ihre Häuser anzuzünden. Es war das erste Pogrom der wiedervereinigten Bundesrepublik und bewies, daß die deutsche Mehrheitsgesellschaft völkisch und rassistisch tickt. Das Ergebnis des Pogroms war die erste sogenannte „national befreite Zone“ und die Zementierung von „No-Go-Areas“ für Migrant_innen.

Das nächste Pogrom, ein oft vergessenes, fand in Mannheim-Schönau statt. Am 26. und 27. Mai 1992 zog ein Büger_innenmob vor das Flüchtlingswohnheim, um eine_n vermeintlichen Vergewaltiger_in zu lynchen. Mittendrin war Gerhard Widder, der sozialdemokratische Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, der für den Haß und den Vernichtungswillen des Pöbels Verständnis äußerte und die Abschaffung des Asylrechts forderte.

Die nächste Orte der großdeutschen Bürger_innenwut waren Rostock Lichtenhagen, wo vom 22. bis 26. August 1992 ein bundesweit herbeiströmender Nazihaufen, wieder unter Applaus der Bevölkerung, das Flüchtlingsheim anzündete, und fünf Tage nach der Abschaffung des Asylrechts im November 1992 der Brandanschlag von Mölln.

Die Erinnerung an Hoyerswerda zeigt, daß der Schwur von Buchenwald weiterhin aktuell ist!

Kein Vergeben – Kein Vergessen!