Nach einer langen Karriere der irrelevanten Beschäftigungen und selbst inszenierter Höhepunkte war der (wahrscheinlich nicht-adlige) Karl-Theodor zu Guttenberg im Beinah-Zenit der bundesdeutschen Politik angekommen. Es fehlte nur noch ein kleiner Schritt zur konstitutionellen Monarchie. Da fiel er in sein selbstgebüddeltes Loch.
Ein „Betrüger“ soll er sein, sagt der Staatsrechtler Oliver Lepsius gegenüber dem Tagesspiegel. Gegenüber dem Bayrischen Fernsehen legte Lepsius nach.
Wir sind einem Betrüger aufgesessen. Niemand hätte sich vorstellen können, mit welcher Dreistigkeit hier ein Plagiat eingereicht wird. Es ist ein Ausmaß an Dreistigkeit, das wir bisher nicht gesehen haben. Er hat planmäßig plagiiert, er hat eine Collage von Plagiaten angefertigt, über Hunderte von Seiten, und er glaubt, er hat es nicht getan, er stellt eine Dissonanz fest zwischen dem, was er objektiv getan hat, und dem, was er subjektiv getan haben will. Das ist absurd.
Diese Aussage ist umso brisanter, weil sie vom Nachfolger des Juristischen Instituts in Bayreuth kommt, an dem Guttenberg sein „summa cum laude“ bekam. So wie es aussieht hat dieser Abschluß im Übrigen schlappe 747.764,36 EUR Unterstützungszahlungen von 1999-2006 gekostet. Wahnsinn!
Langsam, aber sicher bröckelt die Unterstützer_innen-Front für Guttenberg. Da kan nselbst Facebook und Bild nix mehr ausrichten. Doktorand_innen, Promovierte und andere Wissenschaftler_innen wehren sich vor dem enormen Vertrauensverlust. Der Sachsen-Anhaltinische Ministerpräsident Wofgang Böhmer und fragt sich schon, wie lange Guttenberg die Vorwürfe noch erträgt.
Scheinbar nicht so lange, wie gedacht. Nach unbestätigten Angaben soll sich Herr von und zu Aufschneider Guttenberg auf der Flucht befinden, um sich ja nicht den bohrenden Fragen genervter und kampagneninszenierender, „kommunistischer“, wie Petra Reski den Vergleich zu Berlusconi zieht, Journalist_innen stellen zu müssen. Naja, mal sehen, was die Woche noch so bringt…