In ihrem Artikel «Ihr werdet schon sehen» hat Katharina Wagner ein Bild des Schillerkiezes gezeichnet, das gar nicht existiert. Wir sind empört! Wir sind entweder falsch zitiert oder gar nicht interviewt worden. Wir distanzieren uns ausdrücklich von der Tendenz des Artikels, der eine Konfrontation zwischen Künstler_innen, Kulturprojekten und Aktivist_innen konstruiert.
Wer ernsthaft glaubt, in Neukölln findet ein Bürgerkrieg statt, war noch nie in unserem Viertel. Es ist schlichtweg absurd, daß es Passkontrollen irgendeiner Kieztaliban gibt. Sie wurde hier noch nie gesichtet. Außerdem darf in Neukölln jede_r jede Sprache sprechen, die er_sie will.
Was im Artikel dagegen nicht vorkam ist, daß Menschen den Schillerkiez verlassen müssen. Die Mieten steigen massiv. Insbesondere Migrant_innen, die andere Sprachen sprechen, werden verdrängt. Künstler_innen, die jenseits des subventionierten Mainstreams arbeiten, kämpfen genauso wie die anderen Bewohner_innen des Schillerkiez darum, bleiben zu können. Wer also darüber schreiben möchte, was die Menschen im Kiez bewegt, sollte auch direkt mit den Menschen sprechen.
Wir fühlen uns in Neukölln wohl. Wir leben hier und wollen bleiben! Wir kennen und mögen unsere Nachbar_innen! Wir brauchen keine anderen.
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