Am 11. September vor 38 Jahren putschte Augusto Pinochet und zerstörte damit jede Hoffnung an eine sozialistische Entkolonialisierung Südamerikas. Fast drei Jahrzehnte später wird Amerika wiederum erschüttert. Flugzeuge stürzen sich in die Twin Towers von New York, das Pentagon wird getroffen, ein drittes Flugzeug zerschellt auf einem Feld auf dem Weg zum Capitol.
Der Hoffnungsträger der lateinamerikanischen Revolution – Salvador Allende – wurde am 11. September 1973 ermordet. Augustro Pinochet – sein Mörder – und seine Junta folterten, internierten, jagten und töteten Jahrzehnte bis er endgültig abgesetzt wurde. Trotzdem durfte Pinochet in Ruhe und in Würde sterben. Allende war dies nicht beschert. Seine letzten Worte richtete er an das Volk Chiles und er prophezeite, daß früher oder später die sozialistische Idee nach Lateinamerika zurückkehren wird. In Bolivien und Venezuela ist es soweit.
Es werden andere Chilenen kommen. In diesen düsteren und bitteren Augenblicken, in denen sich der Verrat durchsetzt, sollen sie wissen, daß sich früher oder später, sehr bald, erneut die großen Straßen auftun werden, auf denen der würdige Mensch dem Aufbau einer besseren Gesellschaft entgegengeht. Es lebe Chile! Es lebe das Volk! Es leben die Werkstätigen!
Am 11. September vor 35 Jahren wurde Südamerikas Hoffnung brutal zerstört, die lateinamerikanischen Bürger kapitalistisch kolonialisiert, sie wurden für Jahrzehnte ihrer Bodenschätze beraubt und in den Hunger getrieben. Diese neue Weltordnung im Süden Amerikas war der Test, der später in anderen Staaten zur Anwendung kommen sollte.
Der 11. September 2011 verändert alles. Der Terror wird medial. Der Schock ist umfaßend. Die Angst total und allgegenwärtig. Die schon des Öfteren von der amerikanischen Machtelite forcierte New World Order kann nun auf ein neues in Angriff genommen werden. Bush Jr. legte los. Sein Vater hatte lediglich davon geschwärmt.
Nach dem 11. September 2001 gab es nur noch Angegriffene und Terroristen. Die Bush Administration und mit ihr alle anderen großen Weltmächte grenzten die Nationen und Regionen nun mehr derart gegeneinander ab, daß es nur noch „ein für uns oder gegen uns“ gab. Der War on Terror begann. Die Welt befindet sich seitdem im permanten Krieg gegen alle Kritiker_innen, Ungehorsame, Demonstrant_innen, Revolutionäre und Terrorist_innen.
From this day forward, any nation that continues to harbor or support terrorism will be regarded by the United States as a hostile regime. Our nation has been put on notice, we‘re not immune from attack. We will take defensive measures against terrorism to protect Americans. Today, dozens of federal departments and agencies, as well as state and local governments, have responsibilities affecting homeland security.
Der 11. September ist ein schmerzendes Datum! Die Tausenden Toten, Erniedrigten und Verängstigten verwischen die jeden emanzipatorischen Diskurs. Das Nie wieder wird verkehrt und erweitert, um so machen neuen Diskurs und neue Widerlichkeiten. Die Erinnerung muß und sollte aber beide Ereignisse nicht vergessen. Jedoch verklebt 9 / 11 sämtliche Vernunft und bedeckt die älteren Verbrechen!