Seit Wochen nerven Werbespots mit modern aufgemachter Nationalhymne und schwarz-rot-goldenen Lappen in jeder Variante. Die Scheiß-DFB Nationalmannschaft der Frauen verkauft sich in mannigfaltigem nationalem Fummel. Die „Mädels“ können eben doch einfacher als nationalistische Marke mit integrativem Ansatz verkauft werden. Schließlich existieren keine Vereinsloyalitäten und der Sport wird auch sonst nur marginal in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Grundsätzliche Kritik an der Inszenierung der sonst weder sportlich noch finanziell gleichberechtigten Frauen-Fußball-Profis gibt es deshalb kaum. Da freut sich mensch schon über ein Contra-Frauen-Fußball-Kolumne in der Jungle World von Elke Wittich, die mehr pro Frauen-Fußball ist, aber dafür sehr viel konsequent antinational. Um so schöner, daß sich die Naturfreunde und die Naturfreundejugend aus Berlin dem Thema widmen und unter dem Thema Liebe Freund*innen und Feind*innen des Fußballs! im Tristeza über die Präsentation der Frauen-Fußball-WM in der Scheiß-Bild und der längstnichtmehr feministischen Emma diskutieren wollen. Hier der Einladungstext.
Am 22. Juni 2011 wollen wir mit euch die Fußballweltmeisterschaft der FRAUEN diskutieren, die vom 26.Juni bis 17.Juli in Deutschland statt findet. Dafür wird Dieter Bott seine Beobachtung der Medienbilder über die nahende WM mit uns teilen. Anhand von Beispielen aus der BILD und der EMMA sollen folgende Fragen diskutiert werden: Welches Frauen- und Männerbild wird massenmedial vermittelt? Fördert das die gesellschaftliche Emanzipation, wenn Männer und Frauen „UNSEREN MÄDELS“ die Daumen drücken? Und was hat das alles mit Nationalismus zu tun? Dieter Bott ist Hochschuldozent. 1968 gründete er das erste Anti-Olympische Komitee und formulierte schon damals linksradikale Thesen:
GEGEN den SPORT – und FÜR DIE BEWEGUNGSLUST!
Seit 15 Jahren wertet er täglich die BILD-zeitung aus. Seit 30 Jahren erforscht er die Fußballfans nach Maßgabe ihres konformistischen Potentials und bildet Sozialarbeiter aus, die in gewaltförmigen und konformistischen Milieus arbeiten.
Die Veranstaltung wird präsentiert von den Naturfreunden Berlin in Zusammenarbeit mit der Naturfreundejugend Berlin.
22. Juni 2011// 19.00 Uhr// Tristeza Café- und Kneipenkollektiv